Schöpfung

Triff den Schöpfer


Beten:

„Öffne mir die Augen, damit ich die Wunder erkenne, die Dein Gesetz enthält!“


Lesen:

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Noch war die Erde leer und ohne Leben, von Wassermassen bedeckt. Finsternis herrschte, aber über dem Wasser schwebte der Geist Gottes. Da sprach Gott: »Licht soll entstehen!«, und es wurde hell. Gott sah, dass es gut war. Er trennte das Licht von der Dunkelheit und nannte das Licht »Tag« und die Dunkelheit »Nacht«. Es wurde Abend und wieder Morgen: Der erste Tag war vergangen.

Und Gott befahl: »Im Wasser soll sich ein Gewölbe bilden, das die Wassermassen voneinander trennt!« So geschah es: Er machte ein Gewölbe und trennte damit das Wasser darüber von dem Wasser, das die Erde bedeckte. Das Gewölbe nannte Er »Himmel«. Es wurde Abend und wieder Morgen: Der zweite Tag war vergangen.

Dann sprach Gott: »Die Wassermassen auf der Erde sollen zusammenfließen, damit das Land zum Vorschein kommt! « So geschah es. Gott nannte das trockene Land »Erde« und das Wasser »Meer«. Was Er sah, gefiel Ihm, denn es war gut. Und Gott sprach: »Auf der Erde soll es grünen und blühen: Alle Arten von Pflanzen und Bäumen sollen wachsen und Samen und Früchte tragen!« So geschah es. Die Erde brachte Pflanzen und Bäume in ihrer ganzen Vielfalt hervor. Gott sah es und freute sich, denn es war gut. Es wurde Abend und Morgen: Der dritte Tag war vergangen.

Da befahl Gott: »Am Himmel sollen Lichter entstehen, die den Tag und die Nacht voneinander trennen und nach denen man die Jahreszeiten und auch die Tage und Jahre bestimmen kann! Sie sollen die Erde erhellen.« Und so geschah es. Gott schuf zwei große Lichter, die Sonne für den Tag und den Mond für die Nacht, dazu alle Sterne. Er setzte sie an den Himmel, um die Erde zu erhellen, Tag und Nacht zu bestimmen und Licht und Finsternis zu unterscheiden. Gott sah es und freute sich, denn es war gut. Wieder wurde es Abend und Morgen: Der vierte Tag war vergangen.

Dann sprach Gott: »Im Wasser soll es von Leben wimmeln, und Vögel sollen am Himmel fliegen!« Er schuf die großen Seetiere und alle anderen Lebewesen im Wasser, dazu die Vögel. Gott sah, dass es gut war. Er segnete sie und sagte: »Vermehrt euch und füllt die Meere. Und auch ihr Vögel, vermehrt euch!« Es wurde Abend und wieder Morgen: Der fünfte Tag war vergangen.

Darauf befahl Er: »Die Erde soll Leben hervorbringen: Vieh, wilde Tiere und Kriechtiere!« So geschah es. Gott schuf alle Arten von Vieh, wilden Tieren und Kriechtieren. Auch daran freute Er sich, denn es war gut. Dann sagte Gott: »Jetzt wollen wir den Menschen machen, unser Ebenbild, das uns ähnlich ist. Er soll über die ganze Erde verfügen: über die Tiere im Meer, am Himmel und auf der Erde.« So schuf Gott den Menschen als Sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf Er sie. Er segnete sie und sprach: »Vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz! Ihr sollt Macht haben über alle Tiere: über die Fische, die Vögel und alle anderen Tiere auf der Erde! Ihr dürft die Früchte aller Pflanzen und Bäume essen; den Vögeln und Landtieren gebe Ich Gras und Blätter zur Nahrung.« Dann betrachtete Gott alles, was Er geschaffen hatte, und es war sehr gut! Es wurde Abend und wieder Morgen: Der sechste Tag war vergangen.

So waren nun Himmel und Erde erschaffen und nichts fehlte mehr. Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet und ruhte von Seiner Arbeit aus. Darum segnete Er den siebten Tag und sagte: »Dies ist ein ganz besonderer, heiliger Tag! Er gehört Mir.« So entstanden Himmel und Erde, so wurden sie geschaffen.

Als Gott, der Herr, Himmel und Erde gemacht hatte, wuchsen zunächst keine Gräser und Sträucher, denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Außerdem war niemand da, der den Boden bebauen konnte. Nur aus der Tiefe der Erde stieg Wasser auf und tränkte den Boden.

Da nahm Gott Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch lebendig.

Dann legte Gott, der Herr, einen Garten im Osten an, in der Landschaft Eden, und brachte den Menschen, den Er geformt hatte, dorthin. Viele verschiedene Bäume ließ Er im Garten wachsen. Sie sahen prachtvoll aus und trugen köstliche Früchte. In der Mitte des Gartens standen zwei Bäume: der Baum, dessen Frucht Leben schenkt, und der Baum, der Gut und Böse erkennen lässt. Gott, der Herr, setzte den Menschen in den Garten von Eden. Er gab ihm die Aufgabe, den Garten zu bearbeiten und zu schützen. Dann schärfte Er ihm ein: »Von allen Bäumen im Garten darfst du essen, nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben!«

Gott, der Herr, dachte sich: »Es ist nicht gut, dass der Mensch allein lebt. Er soll eine Gefährtin bekommen, die zu ihm passt!« Er formte aus dem Erdboden die Landtiere und die Vögel und brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde. Genauso sollten sie dann heißen. Der Mensch betrachtete die Tiere und benannte sie. Für sich selbst aber fand er niemanden, mit dem er leben konnte und der zu ihm passte.

Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf über ihn kommen, entnahm ihm eine Rippe und verschloss die Stelle wieder mit Fleisch. Aus der Rippe formte Er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. Da rief dieser: „Endlich gibt es jemanden wie mich! Sie wurde aus einem Teil von mir gemacht — wir gehören zusammen!“ Darum verlässt ein Mann seine Eltern und verbindet sich so eng mit seiner Frau, dass die beiden eins sind mit Leib und Seele.


Entdecken:

Gleich zu Beginn wird die Hauptperson vorgestellt: „Am Anfang schuf Gott…“ Letztlich dreht sich in der Bibel alles nur um Ihn. Theologen bezeichnen dieses besondere Buch als „Selbstoffenbarung“ Gottes. Damit ist gemeint, dass die Bibel nicht nur ein Buch über Gott, sondern auch von Gott ist. Er war es, der die Schreiber motiviert und bei ihrer Arbeit durch Seinen Geist inspiriert hat. (Die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. 2. Timotheus 3,16 \ Niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil der betreffende Mensch das wollte. Diese Menschen wurden vielmehr vom Heiligen Geist gedrängt, das zu sagen, was Gott ihnen aufgetragen hatte. 2. Petrus 1,21). Deshalb gilt: Wenn du Gott begegnen möchtest: Lies Sein Buch, lies die Bibel!

Darüber hinaus packt die Bibel gleich zu Anfang eine der wichtigsten Fragen, wenn nicht die wichtigste Frage an: Wo liegt der Ursprung allen Lebens? Manche Wissenschaftler versuchen im Tiefengestein oder in den Weltmeeren Antwort auf diese Frage zu finden. Natürlich hilft uns die Naturwissenschaft dabei den Kosmos zu entdecken und besser zu verstehen. Und zugleich gilt: Die Bibel hebt unseren Blick zum Himmel. Wer das Gesamte des Universums sehen will, darf an Gott nicht vorbei sehen — denn Er hat die Welt geschaffen. Zwei Aspekte aus unserem Bibeltext helfen diesen Gedanken zu verdeutlichen.

 


Das Gesamtbild im Fokus:

Der Bericht von der Erschaffung der Welt in sieben Tagen zeigt: Von Gott geht alles aus. Er ist derjenige, der die Initiative ergreift. Er hatte einen Plan und ein Bild davon, wie die Welt aussehen soll.

Wer einmal ein neugeborenes Kind in seinem Arm gehalten hat, wer in einer klaren Nacht die Augen zu den Sternen gehoben hat, bekommt eine Ahnung davon, wie beeindruckend schön dieser Plan für die Welt ist.
 


Der Mensch im Fokus:

Der Vers 2,4 ist wie ein Bindeglied zwischen dem Bericht über die Schöpfung des Universums und der Entstehung des Menschen. Wir wissen bereits, dass Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen hat. Beide spiegeln etwas von Ihm wider, sie sind Sein Abbild.

Doch der Mensch trägt noch zwei weitere Wesensmerkmale Gottes in sich: Gottes Lebensatem und Seine Normen. Wir haben ein von Gott gegebenes Gewissen, einen angeborenen Sinn für das, was richtig oder falsch ist. So zu tun, als gäbe es das nicht, ist „unmenschlich“.


Anwenden:

Welchen Hinweis auf das Wirken und die Existenz Gottes findest du
in deinem Alltag und in deiner Welt um dich herum?

Wann fühlst du dich Gott besonders nah?


Beten:

Danke, Herr, für das Wunderwerk Deiner Schöpfung.
Hilf mir dabei es wahrzunehmen und dazu beizutragen, dass es erhalten bleibt.